Borussia Dortmund geht einmal mehr als Außenseiter in das Duell mit den Bayern. Was dem BVB für Samstagabend Hoffnung macht? Statistiken deuten auf zwei Aspekte hin.
„Klassiker“ am Samstagabend
Oft war dieses Duell in den vergangenen Jahren das des Ersten mit dem Zweiten. Weshalb es irgendwann zum „Klassiker“ erkoren wurde. Aktuell trifft Tabellenführer FC Bayern auf einen BVB, der nach elf Spieltagen schon mit zehn Zählern Rückstand Rang fünf belegt. Als ernsthaften Meisterschafts-Herausforderer, den die Münchner aktuell womöglich gar nicht haben, betrachtet die Dortmunder kaum einer.
Würde das Topspiel am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in München steigen, wären die Rollen noch mal weitaus klarer verteilt. In Dortmund werden die Hausherren, die anders als der FCB jedes ihrer sechs Bundesliga-Heimspiele für sich entscheiden konnten, sich mehr ausrechnen können. Wessen Sieg dennoch wahrscheinlicher ist, lässt sich allein an Statistiken ablesen.
Angefangen bei der Tatsache, dass Bayern insgesamt noch ungeschlagen ist, während Dortmund schon vier Niederlagen hinnehmen musste, über die Diskrepanz bei der Tordifferenz (Bayern +29, Dortmund +4): Nahezu alle Zahlen sprechen für den Rekordmeister. Aber es gibt auch ein paar wenige, die das im direkten Vergleich mit dem langjährigen Rivalen nicht tun. Statistische Strohhalme, an die sich die Westfalen klammern können. Sie hängen sogar teilweise miteinander zusammen.
Einmal wären da die Tore nach Kontern. Davon erzielte der BVB schon vier, die Bayern erst eins. Darüber hinaus lief die Borussia in dieser Bundesliga-Saison erst elfmal ins Abseits (Bayern 17-mal), was in diesem Punkt hilfreich ist. Außerdem kassierte die Mannschaft von Nuri Sahin erst zwei Gegentreffer via Umschaltsituation, der FC Bayern schon drei.
Der zweite K-Aspekt neben den Kontern: Kopfbälle. Grundsätzlich gewinnen die Dortmunder 54,9 Prozent ihrer Kopfballduelle, was mindestens Augenhöhe mit den Münchnern (54,7) bedeutet. Vor den Toren wird es deutlicher. Auch per Kopf war der BVB schon viermal erfolgreich (Bayern zweimal), was anteilig daran liegt, dass 20,4 Prozent der Dortmunder Flanken ihr Ziel finden (Bayern 19,7).
Wenn man sich den neuerlichen „Klassiker“ mit den aktuell so balldominanten Bayern gedanklich schon mal vorstellt, wäre man auch wegen der Spiele, in denen der FCB – international – bisher geknackt wurde, schnell bei der Idee, dass die besten Dortmunder Chancen im Umschaltspiel und nach Standards zu suchen sind. Also bei genau den Aspekten, die dem Gastgeber am Samstagabend liegen.