Hlozek muss besser lesen lernen

Noch immer wartet der 18-Millionen-Mann Adam Hlozek auf den finalen Durchbruch im neuen Verein nach seinem Wechsel von Leverkusen zur TSG.

Hoffenheims Rekordeinkauf fehlt die Bindung

In fast allen Pflichtspielen stand Adam Hlozek für die TSG auf dem Platz, nur gegen seinen Ex-Klub aus Leverkusen (1:4) fehlte Hoffenheims Neuzugang angeschlagen, der im Sommer für die neue Rekordsumme von 18 Millionen Euro (plus Boni) vom Deutschen Meister in den Kraichgau gewechselt war. In sämtlichen Wettbewerben hat der Tscheche auch Zählbares verbuchen können. In der Liga eine Vorlage gegen Frankfurt (1:3) und ein erstes Tor gegen Bremen (3:4). In der Europa League gleich einen Doppelpack gegen Kiew (2:0) und neulich im Pokal auch einen Assist gegen Nürnberg (2:1).

Und dennoch hinkt Hlozek weiter hinter den naturgemäß höheren Erwartungen zurück. Am Samstag beim 0:2 gegen St. Pauli nahm ihn Trainer Pellegrino Matarazzo bereits zur Pause wieder vom Platz. Das hatte auch einen taktischen Hintergrund, wie der TSG-Coach erläuterte, der mit Haris Tabakovic einen anderen Stürmertyp brachte, in der Hoffnung, der Mittelstürmer werde die gegnerische Abwehrkette höher binden und damit mehr Raum für Andrej Kramaric schaffen.

Hlozek fremdelt noch etwas

Doch es war natürlich kein Zufall, dass es Hlozek als Ersten traf, denn der 22-Jährige war im ersten Durchgang gegen den Aufsteiger bis auf einen zu unplatzierten Kopfball komplett wirkungslos geblieben. Hlozek fremdelt noch etwas im neuen Team, es fehlen noch die Bindung und Automatismen, um den schussgewaltigen Angreifer häufiger in Position und zum Abschluss zu bringen.

„Es lag auch an unserem Aufbauspiel“, nahm Matarazzo den Hochveranlagten zumindest teilweise in Schutz, aber nicht aus der Verantwortung: „Er hat natürlich auch die Aufgabe, immer ein Angebot zu liefern“, umriss der 46-Jährige Hlozeks Aufgabenprofil, „das Spiel lesen zu können, anspielbar zu sein, auch ballfern als Stürmer immer wieder Präsenz zu zeigen in der Tiefe und in der Box, wenn wir durchbrechen.“

Da zeigt der Nationalstürmer noch Defizite im Spielverständnis und in seiner jeweiligen Positionierung. Das wird kommen, ist sich Matarazzo sicher. Hlozek brauche „Zeit und Chancen, der Knoten wird aufgehen. Der Junge hat definitiv Qualität, es geht nur darum, das öfter mal zu zeigen und auch etwas Zählbares zu sehen.“ Impulse, die die mittlerweile auf den Relegationsplatz abgerutschte TSG dringend braucht.

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