Er war und ist eine der prägenden Figuren der Vereinshistorie. Nun hat Borussia Mönchengladbach Günter Netzer zum Ehrenspielführer ernannt.
Besuch von Bonhof
Wie der Bundesligist am Freitagnachmittag vermeldete, wird Netzer die Ehre „anlässlich seiner außerordentlichen Verdienste für den Klub und seines 80. Geburtstags vor wenigen Wochen“ zuteil. Borussia-Präsident Rainer Bonhof, einst selbst Netzers Mitspieler bei den Fohlen, war gemeinsam mit Geschäftsführer Markus Aretz in Netzers Wahlheimat Zürich gereist, um dem ehemaligen Mittelfeldregisseur eine gerahmte Kapitänsbinde zu überreichen.
Netzer ist gebürtiger Mönchengladbacher, wechselte im Alter von 19 Jahren zur Borussia und entwickelte sich zur herausragenden Figur der legendären Fohlenelf. 1970 und 1971 gewann er mit Mönchengladbach die deutsche Meisterschaft, 1973 machte er die Borussia durch sein legendäres Jokertor nach Selbst-Einwechslung im Finale gegen den 1. FC Köln zum DFB-Pokalsieger. Im Anschluss wechselte er zu Real Madrid. Insgesamt kommt Netzer, der mit Deutschland 1972 Europameister und 1974 Weltmeister wurde, auf 230 Bundesligaspiele und 82 Tore für die Borussia. 2013 wurde er mit dem Walther-Bensemann-Preis des kicker ausgezeichnet.
Netzer im kicker-Interview: „Ich hätte sicher die Klasse von Pelé erreicht – mit mehr Ehrgeiz“ (k+)
„Günter war in der Außendarstellung ein extravaganter Popstar“, wird Bonhof in der Vereinsmitteilung zitiert. „Intern aber ein waschechter Spielführer, der verlängerte Arm von Trainer Hennes Weisweiler und dazu ein ganz feiner Mensch, mit dem man über alles reden konnte.“ Zum Besuch in Zürich sagt Bonhof, dass Netzer sich „sehr über die Auszeichnung gefreut“ habe und „sehr gerührt“ gewesen sei.
Am 14. September war Netzer 80 Jahre alt geworden. „In Mönchengladbach wurden mir die Konzessionen gemacht, dass ich Fußball spielen konnte, wie ich es mir vorstellte“, hatte er anlässlich seines runden Geburtstags im kicker-Interview gesagt.