Wenn „Maschine“ Maehle wieder fehlt: Hasenhüttl braucht ein Ersatzteil

Viele Varianten, aber keine Top-Lösung: Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl braucht nach der Verletzung von Joakim Maehle voraussichtlich eine neue linke Lösung.

Viele Varianten, aber keine Top-Lösung

Wie glücklich sie waren beim VfL Wolfsburg, als sich Joakim Maehle nach quälend langer Zeit zurückmeldete. Anfang August hatte sich der Däne eine Außenbandverletzung im Sprunggelenk zugezogen, anschließend warfen ihn Rückenprobleme zurück. Erst Anfang Oktober feierte der Außenverteidiger in Bochum (3:1) sein Saisondebüt, erzielte einen Spieltag später sein erstes Saisontor gegen Bremen (2:4), überzeugte im Pokal gegen Dortmund (1:0 nach Verlängerung) und bereitete ein paar Tage danach den Ausgleich gegen Augsburg (1:1) vor. Kurzum: „Eine Maschine“, lobte Trainer Ralph Hasenhüttl den 27-jährigen Defensivalrounder, der mit seiner Erfahrung so wichtig ist für die VfL-Mannschaft.

Maehle droht gegen Union auszufallen

Jedoch: Seit Sonntag ist die Maschine wieder kaputt. Eine Muskelverletzung im Oberschenkel in Heidenheim (3:1), es droht die nächste Zwangspause und ist äußerst fraglich, ob Maehle bis zum nächsten Heimspiel gegen Union Berlin wieder fit ist. Hasenhüttl muss sich also schon jetzt Gedanken machen, wer zum „Ersatzteil“ werden könnte. Ausprobiert hat er in dieser Saison schon einige, wirklich überzeugt hat aber niemand.

Jakub Kaminski: An den ersten vier Spieltagen erhielt der „Gewinner der Vorbereitung“ das Mandat, der polnische Offensivmann, der sich als linker Schienenspieler in den Vordergrund gespielt hatte, mühte sich nach Kräften, fremdelte aber logischerweise in dieser Rolle. Defensiv mit Problemen und offensiv ohne die Aktionen, die ihn sonst auszeichnen. Der Schwung aus der Vorbereitung ebbte beim Rechtsfuß hinten links zwangsläufig ab.

Konstantinos Koulierakis: Kurz nachdem der Neuzugang von PAOK Saloniki bei seiner Vorstellung betont hatte, dass er noch nie als Linksverteidiger gespielt habe, feierte er sein Debüt auf dieser Position. Eingewechselt gegen Frankfurt (1:2), in der Startelf gegen Stuttgart (2:2). Auftritte mit Licht und Schatten, kurze Zeit später kehrte Trainer Hasenhüttl zur Dreierkette zurück – mit Koulierakis auf seiner Paradeposition als linker Innenverteidiger. Dort ist der Grieche – egal in welcher Formation – mittlerweile gesetzt.

Cedric Zesiger: Mit dem genesenen Maehle agierte der VfL vier Spiele mit Viererkette (gegen den Ball verwandelt Ridle Baku diese meist zu einer Fünferabwehr), in Heidenheim musste der Däne dann nach 20 Minuten vom Feld. Schnell musste Hasenhüttl eine Ersatzlösung parat haben und entschied sich für Zesiger. Der gelernte Innenverteidiger hatte so seine Mühe, 45 Prozent der Heidenheimer Angriffe liefen über die linke Wolfsburger Abwehrseite, der Schweizer leistete sich zudem sechs Ballverluste und vier Fouls.

Gerhardt ist eine weitere Alternative

Was macht Hasenhüttl nun gegen Union Berlin, sollte Maehle nicht fit werden? Der Brasilianer Rogerio (zwei Knie-Operationen), eigentlich für diese Position vorgesehen, wird nach zwei Knie-Operationen erst im neuen Jahr zurückerwartet, auch für Kevin Paredes (nach Fußbruch) kommt das Spiel zu früh. Mit Yannick Gerhardt, der als Einwechselspieler in Leverkusen (3:4) in dieser Saison auch schon kurzzeitig hinten links verteidigte, bietet sich eine weitere Alternative an.

Viele Möglichkeiten, allerdings keine offensichtliche Top-Lösung. Denkbar ist deswegen auch die Rückkehr zur Dreierkette. Dann könnte  Kaminski auf die linke Schiene zurückkehren – das hatte in der Vorbereitung schließlich gut funktioniert.

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