Rückkehr der Gladbacher Standardspezialisten

Borussia Mönchengladbach besinnt sich einer großen Stärke aus der vergangenen Saison. Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane entwickelt wieder Torgefährlichkeit nach ruhenden Bällen.

Präzise Flanken und viel Lufthoheit als Erfolgsrezept

Gegen St. Pauli am vergangenen Spieltag lief es wie am Schnürchen. Franck Honorat servierte den Eckball genau auf den Kopf von Marvin Friedrich. Der Innenverteidiger gewann das Luftduell und verlängerte auf den zweiten Pfosten. Dort wartete Alassane Plea und vollendete reaktionsschnell mit dem rechten Knie – 1:0 für die Borussia.

Es war am Sonntag nicht das erste und nicht das letzte Mal, dass die Gladbacher aus einer Standardsituation heraus torgefährlich wurden. Mit ein bisschen mehr Konsequenz und Glück hätten sie noch mehr Kapital daraus schlagen können. „Wir haben darauf hingewiesen, vor allem auf die Kopfballstärke“, monierte Pauli-Coach Alexander Blessin nach dem Abpfiff.

Besonders in den vergangenen Wochen hat die Borussia wieder deutlich an Torgefährlichkeit nach ruhenden Bällen gewonnen. Beim 0:0 in Leipzig gab es gute Gelegenheiten. Oder auch beim 4:1 gegen Werder Bremen. Gegen St. Pauli zappelte der Ball schlussendlich wieder im Netz. „Es hatte sich in den vergangenen Spielen ein bisschen abgezeichnet, dass wir da wieder mehr Gefahr ausstrahlen“, befand Seoane am Sonntagabend nach dem 2:0-Sieg gegen den Aufsteiger.

Gladbachs Standards: Vielseitig gefährlich

Bei aktuell sieben Toren nach Standards steht die Fohlenelf, damit ist die Borussia hinter dem FC Bayern (11 Treffer), Leverkusen und Stuttgart (je 8) Vierter in der Liga. Und: Die insgesamt jetzt drei Treffer nach einem Eckball werden aktuell nur von Union Berlin, Leverkusen und Wolfsburg (je 4) überboten.

Gladbach zählt mit diesen Werten zu den gefährlichsten Teams der Liga. Dank der scharfen und präzisen Hereingaben eines Honorat, wobei es aber auch Kevin Stöger oder Robin Hack verstehen, die Mitspieler einzusetzen. Dank der Kopfballstärke von Tim Kleindienst, von Ko Itakura, von Friedrich oder dank des Gespürs von Plea oder Rocco Reitz, die im Strafraum immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchen. Vergangene Saison lief es sogar noch besser: da waren es nach elf Spieltagen schon zehn Tore nach Standards (bei insgesamt 23 Toren) und ein Platz 2 hinter dem FC Bayern (elf Standardtore). Die damals sieben Treffer nach Ecke bedeuteten damals sogar die alleinige Ligaspitze.

14 Tore nach Ecke waren der Top-Wert vergangene Saison

Wer weiß, wie die vergangene Saison für die Gladbacher ausgegangen wäre, wenn die Ausbeute nach Standards nicht derart hoch gewesen wäre. Die 21 Standardtore am Saisonende waren ligaweit Platz 4 hinter Leverkusen (27), Bayern (24) und Leipzig (23). 14 Tore fielen nach Ecken, damit war man alleinige Nummer 1. Die altbekannte Stärke wird gerade neu belebt – ob sie auch am Samstag im Auswärtsspiel beim SC Freiburg (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wieder zu einem Trumpf wird?

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