Das erste Spiel von Maximilian Beier für Borussia Dortmund verlief unglücklich. Das lag bei Werder Bremen aber nicht am Stürmer alleine, finden auch Nuri Sahin und Sebastian Kehl.
Dortmunds Zugang mit wenig Zugriff in Bremen
Die Integration kann in den kommenden Tagen auch fern der neuen sportlichen Heimat weitergehen. Am Montag reiste Maximilian Beier mit seinen BVB-Teamkollegen Pascal Groß, Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton zur Nationalmannschaft, ihr Kapitän Emre Can kam auf eigene Faust nach Herzogenaurach.
Beim DFB wird es vor den anstehenden Länderspielen um andere Themen gehen, dennoch dürfte zumindest auf dem Hinweg das ein oder andere Wort auch zum blassen Dortmunder Auftritt am Samstag bei Werder Bremen gesprochen worden sein.
Kehl: „Zwei, drei richtig gute Läufe“
Sinnbildlich stand ein wenig der Mittelstürmer Beier, der nach zwei Einwechslungen sein Startelf-Debüt feierte. Das allerdings geriet höchst unglücklich. 17 Ballkontakte in 70 Spielminuten, zwölf Prozent gewonnene Zweikämpfe, kein Tor, kein Torschuss, keine Torschussvorlage – es sind die Zahlen eines Angreifers, der als letztes Glied eines schlecht funktionierenden Aufbauspiels in der Luft hing.
„Er hatte nicht den Raum und die Situationen, um den Unterschied zu machen“, befand Sportdirektor Sebastian Kehl anschließend. Bemüht war der 21-Jährige, bot sich an, ging in die Tiefe und zog 25 Sprints an – nur der Ball landete eben zu wenig bei ihm und wurde von ihm in diesen seltenen Momenten auch meist nicht gut verarbeitet. „Er hat zwei, drei richtig gute Läufe gehabt, ein, zwei gute Aktionen“, betonte Kehl.
Sahin nimmt Beier in Schutz
Überhaupt, als Sündenbock einer erfolglosen Offensive taugte der Ex-Hoffenheimer nicht, seine Arbeit im ballleeren Raum war vielmehr Ausdruck der Probleme in den Ketten hinter ihm. „Er musste leiden, weil wir nicht richtig im Spiel waren“, sagte Trainer Nuri Sahin, der seinen Neuen ausdrücklich in Schutz nahm: „Natürlich hatte er ein, zwei unglückliche Momente“, gab Sahin zu. „An ihm hat es überhaupt nicht gelegen.“
Im Gegenteil, die Einstellung des Nationalspielers mache ihm Hoffnung, dass der schnell seine Stärken ausspielen könne: „Er benimmt sich einwandfrei und saugt alles auf. Bei ihm mache ich mir überhaupt keine Sorgen.“ Denn „jedes Spiel, jede Minute, die er mit uns spielt, wird er uns besser kennenlernen“ – und dann „noch sehr wichtig für uns werden“.
Und die Tage in der wieder etwas größeren DFB-Reisegruppe aus Dortmund könnten sogar helfen, denn in der Heimat sind während der Länderspielpause kaum BVB-Profis geblieben. „Er muss die Jungs kennenlernen, sie ihn“, sagt Sahin. Notfalls eben in Herzogenaurach.